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Beschreibung

Graz / Steiermark

Verfahren:offener Architekturwettbewerb
 2010
 Ankauf
Ausloberin:Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Projektart:Sanierung / Umbau / Erweiterung
BGF:3.615 m², davon 2.720 m² Neubau
Kostenrahmen€ 5,000.000,- netto

IDEE
Klare städtebauliche Strukturen mit kompakten, ruhigen Baukörper, stringente Architektursprache gewährleistet Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Architektonische Bedeutung der Thematisierung eines Pflegewohnheims im Park.
Grundrissanordnung der einzelnen Funktionsbereiche nach dem Prinzip der Ausgewogenheit, einerseits ökonomisch rationeller Vorgaben, andererseits durch Anordnung von großzügig dimensionierten Innenhöfen zur größtmöglichen Tageslichtversorgung sowie natürlichen Belichtung der Gang- und Aufenthaltsräume - mit einem abwechslungsreichen Spiel von Ein-, Aus- und Durchblicken.
Ein transparentes Foyer mit allen öffentlichen Funktionen bildet eine attraktive Eingangs- und Erschließungszone mit Öffnung zu den angrenzenden Freiräumen: Vorplatz, Park, Therapie/ Demenzgarten.
Alle BewohnerInnenzimmer sind nach außen orientiert (Osten, Süden und Westen), die vier hofseitig gelegenen Zimmer über die im Süden angeordneten Gemeinschaftsterrassen als Filter.
Möglichst geringe Eingriffe in die Baustruktur des Bestands (insbesondere in den Pflegeebenen) gewährleisten niedrige Umbaukosten und erleichtern den Umbau bei laufendem Betrieb (keine aufwendigen Provisorien erforderlich).

ERSCHLIESSUNG
Hauptzugang von Norden ((bestehender Zubau), getrennte Zugänge für Besucher und Anlieferung (Übernahmeräume für Speisen und Verbrauchsgüter). 20 durchgrünte Besucherparkplätze entlang der Zufahrtsstraße (Rosenhaingasse).
Personalzugang vom Parkdeck im Süden direkt zu den Garderoben im 2. Untergeschoss, mit Anbindung an die Vertikalerschließungskerne in Bestand und Neubau.
Die Verlassenschaftsabwicklung kann sowohl im Erdgeschoss (Warenübernahmeraum) als auch im  Untergeschoss (Zugang zum Stiegenhaus im bestehenden Zubau) - direkte Anbindung zum Verlassenschaftslager – erfolgen.
Feuerwehrzufahrten und Aufstellflächen im Norden (Bestand), zwischen Bestand und Neubau bis zum Stiegenhaus im bestehenden Zubau (asphaltiert), im Süden und Osten des Neubaus bis zu den östlichen Zimmern des bestehenden Zubaus als Netlon-Rasentragschicht.

ORGANISATION
Übersichtlichkeit und Kontrollierbarkeit der Aufenthalts- und Erschließungszonen durch Situierung der Pflegestützpunkte in unmittelbarer Nähe von Hauptstiege, Aufzug und Wohnküchen (Stützpunkt im Neubau bzw. Büro der gerontopsychiatrischen Tagesstätte mit Blick zum Haupteingang - Portierfunktion).
Kurze Wege und leichte Orientierung innerhalb der Wohngemeinschaften, den Allgemeinbereichen und den Nebenräumen.
Abwechslungsreiche Wege mit differenzierten Blickbeziehungen / Außenbezüge durch Zonierung der Pflegeebenen im Neubau (Wohngemeinschaften, Wohnküchen, Gänge-Nischen-Terrassen): Natur/öffentlicher Raum/Therapiegarten -Innenbezüge: Zimmer/Allgemeinflächen
Flexibilität in der Möblierung der Zimmer (Bettenstellung für Pflegefälle dreiseitig zugänglich).

PATIENTENGARTEN
Differenzierte Freiflächen - Park mit Aufenthaltsplätzen / Wegen / Sitzgelegenheiten - sorgen für Kommunikation, Erholung, Ruhe und Intimität.
Erlebnisgärten - Duft / Farben / Rauschen / Wind - wechseln mit Kräuter-, Nutz- bzw. Obstgärten, Hochbeete, Strauchgruppen (auch auf die Terrassen im Bestand anwendbar.
Mobilisation / passives Erleben - Attraktion / Unterhaltung - Gewohnheit / Ritual - Sicherheit / Orientierung/Identität
Sozialpsychiatrische Pflegestation im Westen des Neubaus (UG) - mit direktem Ausgang in einen abgeschlossenen Demenzgarten.

FASSADE/OBERFLÄCHEN
Raumabschluss der Zimmer mit flächenbündigen Holz/Alu-Glaselementen (zB. Fa. Biene, System future-f), geschlossene Fassadenteile mit großflächigen Sandwichelementen aus gefärbtem Stahlbeton. Sonnenschutz mit im SZR integrierten Lichtlenklamellen.
Im Allgemeinbereich großflächige PR-Glasfassaden aus Holz, im Bereich der Gänge rhythmisiert mit Holzpaneelen (50% Glasanteil im öffentlichen Gangbereich und bei Nord- und Südfassade der gerontopsychiatrischen Tagesstätte, bzw. 20% Glasanteil im Gangbereich vor den Nebenräumen)
Flachdach über dem Neubau extensiv begrünt, Terrassen aus Lärchenlattenrost, Brüstungen aus Glas bzw. Geländer mit Füllungen aus Metallgewebe.

Pflegeheim Rosenhain